EU-Kommission bereitet die neue DAC8 Richtlinie zum automatischen Informationsaustausch zwischen Krypto-Börsen und Steuerbehörden vor
Vor ein paar Jahren hat man noch scherzhaft gesagt: “Wenn deine Großeltern anfangen sich wegen Bitcoin zu erkundigt, dann ist das ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Market-Peak erreicht wurde und man schleunigst seine Assets verkaufen sollte.”
Mittlerweile präsentiert sich der gesamte Markt gereift und immer mehr Investoren, Kleinanleger sowie Unternehmen sehen im Krypotspace eine Anlageklasse, welche gekommen ist, um zu bleiben.
Anhand einer Studie, an der wir beteiligt waren, konnten für 2019 Steueraufkommen von 1,28 Mrd. Euro für Deutschland und 375 Mio. Euro für Österreich ermittelt werden was etwa 2% des gesamten Einkommensteueraufkommens Deutschlands entsprach. Dieser Umstand bleibt natürlich den Behörden nicht verborgen wodurch mit der geplanten DAC-8-Richtlinie („Directive on Administrative Cooperation“ bzw. EU-Amtshilfe-Richtlinie) bis auf EU-Ebene neue Möglichkeiten geschaffen werden sollen, um Steuerbetrug und Steuerhinterziehung aufdecken zu können.
Bereits mit der Anfang 2020 in Kraft getretenen 5. Geldwäsche-Richtlinie der EU, wurde eine erhöhte Sorgfaltspflicht für Exchanges/Börsen hinsichtlich Transparenz, Nachvollziehbarkeit der Herkunft und Transfer von Kryptoassets eingeführt. Diese Mechanismen sollen nun mit der von der EU-Kommission für das zweite Halbjahr 2021 geplanten Verabschiedung der Richtlinie 2011/16/EU verschärft werden. Damit könnte die DAC8-Richtlinie in 12-18 Monaten umgesetzt werden. Diese soll den Steuerbehörden ein neues Werkzeug in die Hand zu geben und somit Steuerbetrug im Bereich Kryptowährungen einzudämmen und eine Erweiterung des automatischen Informationsaustauschs mit den jeweiligen Steuerbehörden vorschreiben.
Unser CEO Florian Wimmer sagt hierzu: “Krypto-Börsen im Inland müssen bald auf jährlicher Basis den Behörden die Nutzer- und Transaktionsdaten und die realisierten Gewinne übermitteln. Dann kann die Finanz abgleichen, ob diese auch in der Einkommensteuererklärung erklärt wurden – wenn nicht, dann wird es wahrscheinlich in den nächsten Jahren ein paar Briefe geben.”
Es bleibt nun abzuwarten, wie sich die Mitgliedsstaaten verständigen und welche Inhalte konkret angewendet werden, jedoch zeigt die Debatte, dass die Politik die immer größer werdende Bedeutung von Kryptoassets wahrnimmt und sicherstellen will, dass die zuständigen Behörden die anfallenden Steuern einholen. Wie bedeutend und umfangreich diese Debatte ist und warum es für Regulatoren so schwer ist, Kryptowährungen richtig einzustufen, erfährst du im BMCP.live Krypto-Steuer Pannel mit unseren Partnern bei KPMG Austria Michael Petritz und Michael Deichsel sowie unserem CEO Florian Wimmer.
Durch die Expertise unserer Partner stellt Blockpit sicher, dass die länderspezifischen Steuerreports der aktuellen Rechtslage entsprechen und den Kryptotradern und -Investoren maximale Rechtssicherheit anbieten.