Malta, die Blockchain Insel?

Mit etwa 460.000 Einwohnern ist Malta nicht gerade groß, dennoch ist es das Land für die Blockchain- und Krypto-Gemeinschaft in dem man nicht nur für die vergangenen Tage sein sollte. Malta war am 7. und 8. November Schauplatz für den Malta Blockchain Summit. Aber wie wurde Malta zur weltweit bekanntesten Blockchain Insel? Warum ist Malta besonders attraktiv für Blockchain und Kryptoprojekte? Wir haben die Insel ins Visier genommen und uns die Entwicklungen des Landes genauer angesehen. Hier sind unsere Ergebnisse:

1. Warum wird Malta “die Blockchain Insel” genannt?

Aus Sicht des Maltesischen Junior Minister für Finanzen, Digitale Ökonomie und Innovation, Silvio Schembri, hat Malta den Titel “Blockchain Insel” durch den Umgang der Regierung mit diesen neuen Ökosystemen verdient. “Während andere Länder Krypto und Blockchain nur auf kurze Sicht betrachten, verstehen wir, was die Blockchain-Technologie auf lange Sicht bieten kann.” Die Regierung handelt nach drei Kernprinzipien, nämlich Marktintegrität, Verbraucherschutz und Industrieschutz, die sie in gleicher Weise auch auf Kryptowährungen, Initial Coin Offerings und Projekte auf Basis der Blockchain-Technologie anwendet.

2. Was macht Malta attraktiv für Blockchain- und Kryptoprojekte? 

Der Ansatz der Regierung erklärt, warum die Insel für Blockchain- und Kryptoprojekte interessant ist. In erster Linie ist es der regulatorische Rahmen in Malta, der es für Unternehmen und Startups vereinfacht ihre Geschäfte und Tätigkeiten auszuüben und zu entwickeln. Im Juli 2018 traten dazu drei Gesetze in Kraft. Malta ist somit das erste Land, das rechtliche Gewissheit sowohl für Individuen, als auch Unternehmen im Blockchain Sektor bietet. Hier ein kurzer Überblick über die Gesetze:

  1. MDIA (Malta Digital Innovation Athority) bill: setzt eine Behörde zusammen und versichert effektive Kooperationen mit weiteren nationalen Behörden
  2. TAS (Technology Arrangement and Service providers) bill: Festlegung von Regelungen für die Registrierung und Zertifizierung von Dienstleistern (auf freiwilliger Basis)
  3. VC (Virtual Currencies) bill: Einführung eines “Financial Instrument Test” zur Regulierung von ICOs

Neben einem klaren rechtlichen Rahmen im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ist der größte Vorteil für Privatpersonen und Unternehmen die Offenheit, mir der die Regierung Veränderung gegenübersteht. Darüber hinaus profitiert das Ökosystem von der geografischen Lage Maltas, dem Status als EU-Mitglied, der Sprache Englisch als zweite Muttersprache und einer etablierten Finanz- und Gaming-Industrie. Wovon vor allem Privatpersonen profitieren, ist das vorteilhafte Steuersystem. Erst ab einer gewissen Häufigkeit und kurzen Zeitspanne zwischen Transaktionen fällt Einkommensteuer an. Diese beträgt auch dann nur 5%.

3. Welche Kryptoprojekte gibt es bereits in Malta? 

Aufgrund des robusten und transparenten regulatorischen Umfelds haben bekannte Marktteilnehmer ihre Aktivitäten auf die Insel verlegt. Darunter eine Reihe von Exchanges wie zum Beispiel: Binance, BitBay und OKex. Binance, die zweitgrößte Kryptowährungsbörse, kündigte die Verlegung ihres Sitzes nach Malta im März 2018 an, nachdem sie einer Warnung der japanischen Regulierungsbehörden ausgesetzt war. Ziele, die das Unternehmen nun in Malta erreichen will und durch die Regulierung auch kann, sind die Ermöglichung von Fiat-zu-Kryptowährungs Ein- und Auszahlungen sowie der Aufbau einer dezentralen Börse. Ähnliche Gründe gelten für BitBay, das sich aufgrund unvorteilhafter Regelungen aus Polen zurückgezogen hat, und OKex, das nun eng mit der Malta Stock Exchange an einer neuen Handelsplattform arbeitet. Die Plattform mit dem Namen OKMSX fokussiert sich auf Security Token und soll im ersten Quartal 2019 veröffentlicht werden.

4. Welche zukünftigen Pläne hat die Regierung in Bezug auf Blockchain-Technologie und Kryptowährungen? 

Bereits 2017 hat Malta mit Hilfe zahlreicher Berater eine National Blockchain Strategy entwickelt. Die Vision der Regierung ist “Malta in eine wirtschaftliche Supermacht in der aufstrebenden Kryptowirtschaft zu verwandeln” und konzentriert sich auf sechs Kernprojekte:

  1. Öffentliche Register/Dienste auf der Blockchain
  2. F&E, Bildung und Innovation mit und auf der Blockchain
  3. Ernennung von Blockchain-Regulatoren und Aufbau einer regulierten Infrastruktur
  4. Regulierung von KryptowährungToken, einschließlich Exchanges und ICOs
  5. E-Residency und digitale Identität (von natürlichen und juristischen Personen) auf der Blockchain
  6. Intelligente Steuerung

Was die nahe Zukunft betrifft, so veranstaltet Malta für die nächsten zwei Tage (1. und 2. November) den Malta Blockchain Summit 2018 und positioniert sich damit erneut als eine wichtiger Hub für die Distributed-Ledger-Technologie. Die Veranstaltung heißt nicht nur Vertreter, sondern auch Tausende von Blockchain-Entwicklern und -Investoren sowie etwa 300 Aussteller willkommen. “Jetzt stellen wir die Weichen für die Zukunft der Distributed-Ledger-Technologie”, kündigt Maltas Premierminister Joseph Muscat in seiner Video-Einladung an, und Blockpit freut sich, daran teilzuhaben.

Quellen
Malta will zur Blockchain Insel werden 
Malta setzt Blockchain Gesetze in Kraft
Binance eröffnet Office in Malta
Wie Malta zur Blockchain Insel wurde: Interview mit Silvio Schembri
OKMSX: Neue Plattform für Security Token 
Malta’s National Blockchain Strategy
Internationales Blockchain Event in Malta 
Malta entwickelt sich zum Kryptowährungs-Hub

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