von Steuerberatenden geprüft

Bitcoin Steuern & steuerfreie Verkäufe

von
Florian Wimmer
,
Blockpit CEO & Krypto-Steuer Experte
Geprüft von
Matthias Steger
,
Steuerberater für Kryptowährungen
,
Zuletzt aktualisiert:
8.11.2024

Blockpit verwendet strenge redaktionelle Prinzipien, um genaue, klare und umsetzbare Informationen bereitzustellen. Erfahre mehr über unsere redaktionellen Richtlinien.

Das Wichtigste

  • Bitcoin-Gewinne werden als "private Veräußerungsgeschäfte" mit einem Einkommensteuersatz von 0–45% besteuert.
  • Gewinne aus Bitcoin-Verkäufen sind steuerfrei, wenn sie unter 1000€ pro Jahr liegen oder nach einer einjährigen Haltefrist erzielt werden.
  • Verluste aus dem Bitcoin-Handel können zur Senkung der Steuerlast genutzt werden.
  • Bitcoin-Mining wird je nach Einstufung als privat oder gewerblich unterschiedlich besteuert.
Inhaltsverzeichnis

Bitcoin Gewinne werden als “private Veräußerungsgeschäfte” zum persönlichen Einkommensteuersatz zwischen 0% und 45% versteuert. Bitcoin Gewinne sind steuerfrei, wenn sie unter der Freigrenze von 1000€ liegen oder außerhalb der einjährigen Haltefrist realisiert wurden. Diese Grenze gilt ab Steuerjahr 2024; für frühere Jahre beträgt die Freigrenze 600€.

Bitcoin versteuern: Grundlegende Regelungen in Deutschland

Privates Veräußerungsgeschäft nach §23 EStG

In Deutschland gelten Gewinne aus dem Verkauf von Bitcoin als Einkommen aus einem "privaten Veräußerungsgeschäft" (PVG) nach § 23 des Einkommensteuergesetzes (EStG)

Diese Regelung gilt für den Verkauf von Wirtschaftsgütern, die innerhalb eines Jahres nach dem Erwerb verkauft werden. 

Das bedeutet, dass der erzielte Gewinn aus dem Verkauf von Bitcoin in der Regel steuerpflichtig ist.

Steuerliche Freigrenze von 1000€

Gewinne aus dem Handel mit Bitcoin sind bis zu einer Freigrenze von 1000€ pro Jahr steuerfrei. Diese Grenze gilt ab Steuerjahr 2024; für frühere Jahre beträgt die Freigrenze 600€. Überschreiten die Gewinne diese Grenze, sind sie vollständig steuerpflichtig. Erfahre mehr: Freigrenze & Freibetrag bei Kryptowährungen.

<div fs-richtext-component="info-box" class="info-box warning"><div class="flex-info-card"><img src="https://assets-global.website-files.com/65098a145ece52db42b9c274/650c6f473e84badfdd6e059e_Care.svg" loading="lazy" width="64" height="64" alt="" class="icon-info-box"><div fs-richtext-component="info-box-text" class="info-box-content"><p class="color-neutral-800">Es handelt sich hier um Freigrenzen nach § 23 EStG für Gewinne, bzw. § 22 EStG für Einkommen, und nicht um Freibeträge! Sobald du die Freigrenzen also überschreitest, muss der gesamte Betrag versteuert werden. Mehr zum Unterschied und den Details hier: Freigrenze & Freibetrag für Kryptowährungen.</p></div></div></div>

<div fs-richtext-component="info-box" class="info-box"><div class="flex-info-card"><img src="https://assets-global.website-files.com/65098a145ece52db42b9c274/650c6f4cef4c34160eab4440_Info.svg" loading="lazy" width="64" height="64" alt="" class="icon-info-box"><div fs-richtext-component="info-box-text" class="info-box-content"><p class="color-neutral-800">Die Freigrenze für Krypto-Gewinne wurde ab dem 01.01.2024 auf 1.000€ pro Jahr erhöht. Gewinne aus dem Steuerjahr 2023 bleiben von dieser Änderung jedoch unberührt.</p></div></div></div>

Einjährige Haltefrist für Bitcoin

Laut § 23 EStG sind Bitcoin-Verkäufe nach einer Haltefrist von 365 Tagen steuerfrei. Hältst du Bitcoin länger als ein Jahr, sind die Gewinne steuerfrei. Die Haltefrist beginnt einen Tag nach dem Kauf.

Mehr Infos zur Haltefrist findest du hier: Steuerliche Haltefrist für Kryptowährungen.

Versteuerung von Bitcoin Gewinnen

Bitcoin Gewinnermittlung
Bitcoin Gewinnermittlung

Gewinnermittlung

Um den Veräußerungsgewinn zu berechnen, ziehst du die Anschaffungs- und Werbungskosten vom Verkaufspreis ab. Da Kryptowährungen oft zu unterschiedlichen Zeitpunkten gekauft werden, ist es wichtig, ein anerkanntes Bewertungsverfahren zu wählen.

Gewinnermittlung durch FiFo (First in First out)

FiFo geht davon aus, dass die zuerst gekauften Coins auch zuerst verkauft werden. Die frühesten erworbenen Coins werden als Bewertungsgrundlage genutzt, und deren Haltefrist wird durchbrochen.

Die Alternative: LiFo (Last in First out)

Bei LiFo werden die zuletzt gekauften Coins zuerst verkauft. Laut BMF-Schreiben wird die FiFo-Methode vorgeschrieben.

<div fs-richtext-component="info-box" class="info-box warning"><div class="flex-info-card"><img src="https://assets-global.website-files.com/65098a145ece52db42b9c274/650c6f473e84badfdd6e059e_Care.svg" loading="lazy" width="64" height="64" alt="" class="icon-info-box"><div fs-richtext-component="info-box-text" class="info-box-content"><p class="color-neutral-800">Achtung! Hast du deine Steuererklärung mit einer bestimmten Methode bereits eingereicht, kannst du diese nicht mehr ändern.</p></div></div></div>

Höhe der Bitcoin Steuer

Gewinne aus dem Bitcoin-Handel unterliegen dem persönlichen Einkommensteuersatz, der in Deutschland bis zu 45% betragen kann, inklusive Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer. Die Steuerhöhe variiert je nach persönlicher Einkommenssituation pro Jahr, da alle steuerpflichtigen Einkünfte zusammengerechnet werden.

Was das genau bedeutet, erklären wir im Artikel: Wie hoch ist die Steuer auf Kryptowährungen.

Rechenbeispiel

Rechenbeispiel 1:

  • Du kaufst BTC im Wert von 1.400€.
  • Ein paar Wochen später verkaufst du die BTC für 2.200€.
  • Du hast 800€ Gewinn gemacht!

Rechenbeispiel 2:

  • Du kaufst BTC im Wert von 1.400€.
  • Ein paar Wochen später verkaufst du die BTC für 1.200€.
  • Du hast 200€ Verlust gemacht!

Versteuerung von Bitcoin Verlusten

Verluste aus dem Bitcoin-Handel können deine Steuerlast senken, sofern sie innerhalb der einjährigen Haltefrist entstehen. Diese Verluste können genutzt werden, um Gewinne aus ähnlichen privaten Veräußerungsgeschäften gemäß § 23 EStG auszugleichen. Zudem ist es möglich, Verluste auf das vorherige oder folgende Steuerjahr zu übertragen, um die Steuerlast zu mindern. 

Weitere Details dazu findest du in unserem Artikel: Krypto-Verluste richtig von der Steuer absetzen.

<div fs-richtext-component="info-box" class="info-box protip"><div class="flex-info-card"><img src="https://assets-global.website-files.com/65098a145ece52db42b9c274/650c6f4b151815fb0be48cec_Lightning.svg" loading="lazy" width="64" height="64" alt="" class="icon-info-box"><div fs-richtext-component="info-box-text" class="info-box-content"><p class="color-neutral-800">Nutze die Steueroptimierungsfunktion im Blockpit Krypto-Steuerrechner, um noch nicht realisierte Gewinne und Verluste zu erkennen. Entdecke neue Spar- und Optimierungspotentiale in deinem Portfolio. Probiere es jetzt aus!</p></div></div></div>

Besteuerung von Bitcoin Mining

Bitcoin Mining Steuer

Die Besteuerung von Bitcoin-Mining in Deutschland hängt davon ab, ob die Tätigkeit als privat oder gewerblich eingestuft wird. 

Beim privaten Mining wird der Wert der geschürften Bitcoin zum Erhalt als steuerpflichtiges Einkommen betrachtet, und der Gewinn ist steuerfrei, wenn die Bitcoin länger als ein Jahr gehalten werden. Beim gewerblichen Mining sind Einnahmen als Dienstleistungen stets steuerpflichtig und unterliegen der Gewerbe- und Umsatzsteuer, ohne Haltefrist.

Für mehr Details, siehe unseren Artikel: Mining-Steuern in Deutschland.

Besondere Aspekte der Besteuerung von Bitcoin in Deutschland

Betriebliche Nutzung:

Bitcoin, das im geschäftlichen Kontext als Zahlungsmittel oder Investition genutzt wird, muss als Betriebseinnahme verbucht werden. Gewinne oder Verluste aus Verkäufen oder Nutzungen werden als betriebliche Einkünfte versteuert oder steuermindernd berücksichtigt.

Geschenke und Erbschaften:

Bitcoin, das als Geschenk oder Erbe empfangen wird, unterliegt besonderen Regeln. Der Schenkungswert wird zum Zeitpunkt der Schenkung festgelegt und kann der Schenkungssteuer unterliegen. Bei Erbschaften wird die Erbschaftssteuer auf Basis des Bitcoin-Werts zum Todeszeitpunkt berechnet.

Umsatzsteuer:

Der Kauf und Verkauf von Bitcoin ist in Deutschland generell umsatzsteuerfrei. Eine Ausnahme gilt für das Bitcoin-Mining, wenn es als umsatzsteuerpflichtige Dienstleistung eingestuft wird.

Wie erfährt das Finanzamt von Bitcoin?

Bitcoin Steuern an das Finanzamt melden

Kryptowährungen wie Bitcoin sind nicht anonym, sondern pseudonym. Dies bedeutet, dass Transaktionen für das Finanzamt potenziell sichtbar sind. Alle Gewinne und Einkünfte aus Kryptowährungen müssen in der Steuererklärung angegeben werden. 

Das Finanzamt kann durch gezielte Anfragen an Kryptobörsen und Banken Informationen über deine Transaktionen erhalten. Darüber hinaus ermöglichen Blockchain-Analysen, Transaktionen zurückzuverfolgen und mit den Nutzern zu verknüpfen. 

Neue internationale Regulierungen wie das Crypto Asset Reporting Framework (CARF) und DAC8 verstärken die Berichtspflichten für Krypto-Dienstleister und erleichtern den Zugang zu steuerlich relevanten Informationen.

Mehr Informationen über das Finanzamt und Kryptowährungen findest du hier: Wie das Finanzamt von Kryptowährungen erfährt

Wie gibt man Bitcoin in der Steuererklärung an?

Gewinne aus dem Verkauf von Kryptowährungen müssen im Formular ESt 1 A in die Anlage SO eingetragen werden. 

Auf Seite 2 von Anlage SO findest du den Abschnitt “Einheiten virtueller Währungen und / oder sonstige Token.”


Zeile 41: Trage in Feld 108 eine 1 ein, wenn du Einkünfte aus dem Verkauf von Kryptowährungen erzielt hast. Feld 109 ist für Ehepartner:innen.

Zeile 42: Trage hier zum Beispiel “Kryptowährungen” oder den spezifischen Namen einer Kryptowährung ein. Wenn es sich um mehrere verschiedene Transaktionen handelt, kannst du auf den Blockpit Steuerreport verweisen, den du gemeinsam mit deiner Steuererklärung einreichen kannst.

Zeile 43: Trage Zeitpunkt der Anschaffung und Veräußerung ein. Bei mehreren Transaktionen kannst du auch einfach das gesamte Jahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023 angeben. 

Zeile 44: Trage den gesamten Veräußerungspreis aller verkauften Kryptowährungen ein.

Zeile 45: Trage die Summe der relevanten Kaufpreise aller verkauften Kryptowährungen ein.

Zeile 46: Trage alle mit dem Kauf/Verkauf verbundenen Werbungskosten ein. Das können zum Beispiel Transaktionsgebühren sein.

<div fs-richtext-component="info-box" class="info-box"><div class="flex-info-card"><img src="https://assets-global.website-files.com/65098a145ece52db42b9c274/650c6f4cef4c34160eab4440_Info.svg" loading="lazy" width="64" height="64" alt="" class="icon-info-box"><div fs-richtext-component="info-box-text" class="info-box-content"><p class="color-neutral-800">Blockpit zieht Transaktionsgebühren automatisch vom Gewinn ab, weshalb sie hier nicht nochmal angegeben werden sollten.</p></div></div></div>

Zeile 47: Ziehe die Anschaffungskosten (Zeile 45) und Werbungskosten (Zeile 46) vom Veräußerungspreis (Zeile 44) ab. Das Ergebnis ist dein Gewinn bzw. dein Verlust.

Zeile 54: Trage den Wert aus Zeile 47 in Feld 114 ein. Feld 115 ist für Ehepartner:innen.

Zeile 55: Gewinne oder Verluste aus weiteren Veräußerungen, wie zum Beispiel aus Kunst- oder Goldverkäufen, kommen in Feld 116. Feld 117 ist für Ehepartner:innen.

Wenn du deine Einkommensteuererklärung im elektronischen Steuerportal Elster einreichst, kannst du die Anlage SO über den Button “Anlagen hinzufügen/entfernen” zur Steuererklärung hinzufügen.

Eine Schritt-für-Schritt Anleitung zum Ausfüllen der Steuererklärung findest du hier: Kryptowährungen richtig in die Steuererklärung eintragen.

<div fs-richtext-component="info-box" class="info-box"><div class="flex-info-card"><img src="https://assets-global.website-files.com/65098a145ece52db42b9c274/650c6f4cef4c34160eab4440_Info.svg" loading="lazy" width="64" height="64" alt="" class="icon-info-box"><div fs-richtext-component="info-box-text" class="info-box-content"><p class="color-neutral-800">Der Abschnitt “Einheiten virtueller Währungen und / oder sonstige Token” kommt in der Steuererklärung für das Steuerjahr 2023 zum ersten Mal zum Einsatz. In vorherigen Steuererklärungen mussten Gewinne und Verluste aus Kryptowährungen im Abschnitt “andere Wirtschaftsgüter” eingetragen werden.</p></div></div></div>

Dein rechtskonformer Bitcoin-Steuerreport mit Blockpit

Mit dem Blockpit Krypto-Steuerrechner erstellst du deinen persönlichen Bitcoin-Steuerbericht schnell und einfach als praktisches PDF. 

Blockpit unterstützt die deutschen Steuerregeln und kann so alle deine Transaktionen rechtskonform kategorisieren und entsprechend zuordnen.

Neben vorausgefüllten Steuerformularen erstellt Blockpit auch eine Einzeltransaktionsaufstellung mit allen steuerrelevanten Transaktionen, die du bei Nachfragen beim Finanzamt vorlegen kannst.

Du möchtest dir jedes Detail ansehen? Hier gibt’s das komplette PDF unseres Krypto-Steuer-Beispielberichts.

Update Log

08.08.2024: Neue Bilder und überarbeiteter Text

Haftungsausschluss: Die in diesem Beitrag bereitgestellten Informationen dienen nur allgemeinen Informationszwecken. Die Informationen wurden nach bestem Wissen erstellt und erheben keinen Anspruch auf Richtigkeit oder Genauigkeit. Für detaillierte Informationen zu den Krypto-Regulierungen empfehlen wir, sich an einen zertifizierten Rechtsberater im jeweiligen Land zu wenden.

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