von Steuerberatenden geprüft

Krypto Tax Loss Harvesting: Steueroptimierung mit Verlusten

von
Florian Wimmer
,
Blockpit CEO & Krypto-Steuer Experte
Geprüft von
Mag. Georg Brameshuber
,
Kryptosteuerexperte & Steuerberater
,
Aktualisiert am:
9.12.2024

Blockpit verwendet strenge redaktionelle Prinzipien, um genaue, klare und umsetzbare Informationen bereitzustellen. Erfahre mehr über unsere redaktionellen Richtlinien.

Das Wichtigste

  • Du kannst Kapitalgewinne mit Verlusten aus Krypto-Assets ausgleichen, um steuerpflichtigen Gesamtgewinne zu senken
  • Tax Loss Harvesting funktioniert meist zum Ende des Steuerjahres am besten
  • Blockpits Steueroptimierungsfunktion entdeckt alle Sparmöglichkeitnen in deinem Portfolio
Inhaltsverzeichnis

Krypto Tax Loss Harvesting ist eine effektive Strategie, um deine Steuerlast zu senken und das Beste aus deinen Kryptowährungsinvestitionen herauszuholen. Die Idee dahinter ist simpel: Du verkaufst Kryptowährungen, die im Wert gefallen sind, um damit Gewinne aus anderen Anlagen auszugleichen – und reduzierst so dein steuerpflichtiges Einkommen.

Während diese Methode bei traditionellen Investments schon lange etabliert ist, machen die hohe Volatilität und die besonderen Steuerregeln für Kryptowährungen sie gerade für Krypto-Trader besonders interessant.

In diesem Guide erfährst du alles, was du über die Verlust-Optimierung bei Kryptowährungen wissen musst: Wie funktioniert sie? Ist sie in Österreich erlaubt? Wann solltest du sie anwenden? Und wie kannst du deine Verluste korrekt nachverfolgen und beim Finanzamt melden?

Am Ende wirst du genau wissen, wie du deine Steuerstrategie optimieren kannst – und wie Blockpit dir dabei hilft, den Prozess einfacher und stressfrei zu gestalten.

<div fs-richtext-component="info-box" class="info-box protip"><div class="flex-info-card"><img src="https://assets-global.website-files.com/65098a145ece52db42b9c274/650c6f4b151815fb0be48cec_Lightning.svg" loading="lazy" width="64" height="64" alt="" class="icon-info-box"><div fs-richtext-component="info-box-text" class="info-box-content"><p class="color-neutral-800">Die Steuerregeln für Kryptowährungen können schnell kompliziert werden. Blockpit unterstützt dich mit einem leistungsstarken Tool, das das Optimierungspotential in deinem Portfolio automatisch erkennt. Melde dich jetzt an und analysiere dein Krypto-Portfolio!</p></div></div></div>

Ist Tax Loss Harvesting für Kryptowährungen erlaubt?

Ja, Tax Loss Harvesting (Steuerverlustverrechnung) ist für Kryptowährungen in Österreich grundsätzlich erlaubt, allerdings mit einigen spezifischen Regeln und Einschränkungen, die beachtet werden müssen.

Verluste aus der Veräußerung von Kryptowährungen können mit Gewinnen aus anderen Kryptowährungsgeschäften oder ähnlichen Kapitalvermögenswerten (z. B. Aktien, Fonds) verrechnet werden. 

Es handelt sich hierbei um die sogenannte Verlustausgleichsfähigkeit innerhalb derselben Einkunftsart.

Der Verlust wird erst dann steuerlich relevant, wenn ein tatsächlicher Verkauf oder eine Veräußerung der Kryptowährung stattgefunden hat. Buchverluste (nicht realisierte Verluste) können nicht geltend gemacht werden.

Welche Arten von Gewinnen können durch Krypto-Verluste ausgeglichen werden?

In Österreich können Verluste aus Kryptowährungen im Rahmen der Verlustverrechnung genutzt werden, um bestimmte Arten von Gewinnen auszugleichen. 

1. Gewinne aus Kryptowährungen

Die naheliegendste Art von Gewinnen, die durch Krypto-Verluste ausgeglichen werden können, sind Gewinne aus dem Handel mit anderen Kryptowährungen. 

Das bedeutet:

  • Gewinne, die beim Verkauf einer Kryptowährung realisiert werden, können durch Verluste aus anderen Krypto-Verkäufen reduziert werden.
  • Auch Verluste aus Krypto-zu-Krypto-Transaktionen, z. B. der Umtausch von Bitcoin in Ethereum, können mit den Gewinnen aus einer anderen Transaktion verrechnet werden.

2. Gewinne aus anderen Kapitalvermögen

Verluste aus Kryptowährungen gehören steuerlich zur Einkunftsart Kapitalvermögen. Sie können daher auch mit Gewinnen aus anderen Kapitalvermögenswerten verrechnet werden. 

Dazu zählen:

  • Gewinne aus Aktienverkäufen
  • Gewinne aus Fondsanteilen
  • Gewinne aus Derivaten
  • Zinsen und Dividenden

3. Keine Verrechnung mit anderen Einkunftsarten

Es ist nicht erlaubt, Verluste aus Kryptowährungen mit Gewinnen aus anderen Einkunftsarten zu verrechnen. 

Das bedeutet, Verluste aus Krypto-Verkäufen können nicht mit Einkünften aus:

  • unselbstständiger Arbeit (z. B. Gehalt)
  • selbstständiger Arbeit
  • Vermietung und Verpachtung
  • sonstigen Einkünften (z. B. Renten)

verrechnet werden.

Praxisbeispiel: Verlustverrechnung bei Krypto

Gewinn: Verkauf von Ethereum mit einem Gewinn von 10.000€.

Verlust: Verkauf von Bitcoin mit einem Verlust von 4.000€.

Steuerpflichtiger Gewinn: Der steuerpflichtige Gewinn reduziert sich auf 6.000€ (10.000€ - 4.000€).

Die Kapitalertragsteuer von 27,5% wird dann nur auf die 6.000€ erhoben, was eine Steuerlast von 1.650€ ergibt (statt 2.750€, wenn der Verlust nicht geltend gemacht wird).

Gibt es einen Maximalbetrag für Tax Loss Harvesting?

Nein, in Österreich gibt es keinen spezifischen Höchstbetrag für die Verrechnung von Verlusten aus Kryptowährungen im Rahmen des Tax Loss Harvesting.

Überschüssige Verluste in zukünftige Steuerjahre übertragen

Die Übertragung von überschüssigen Verlusten in zukünftige Steuerjahre (Verlustvortrag) ist in Österreich für Kapitalvermögen im Privatvermögen (einschließlich Kryptowährungen) nicht erlaubt! 

Überschüssige Verluste können also nur innerhalb des gleichen Steuerjahres geltend gemacht werden. 

<div fs-richtext-component="info-box" class="info-box warning"><div class="flex-info-card"><img src="https://assets-global.website-files.com/65098a145ece52db42b9c274/650c6f473e84badfdd6e059e_Care.svg" loading="lazy" width="64" height="64" alt="" class="icon-info-box"><div fs-richtext-component="info-box-text" class="info-box-content"><p class="color-neutral-800">Das heißt, dass Verluste, die nicht durch Gewinne ausgeglichen werden können, steuerlich verloren gehen!</p></div></div></div>

Wann ist der beste Zeitpunkt für Tax Loss Harvesting?

Das Timing ist entscheidend, um das Beste aus der steuerlichen Verlustnutzung zu machen.

Der beste Zeitpunkt für diese Steueroptimierungsstrategie hängt von deiner finanziellen Situation ab, aber einige Zeitpunkte und Marktsituationen sind dafür besser geeignet als andere.

1. Gegen Ende des Steuerjahres

In Österreich müssen Verluste im selben Steuerjahr realisiert werden, in dem sie mit Gewinnen verrechnet werden sollen. 

Es bietet sich dalsoaher an, gegen Ende des Steuerjahres (November/Dezember) eine Portfolioanalyse durchzuführen und gezielt Verluste zu realisieren, bevor das Jahr endet.

<div fs-richtext-component="info-box" class="info-box protip"><div class="flex-info-card"><img src="https://assets-global.website-files.com/65098a145ece52db42b9c274/650c6f4b151815fb0be48cec_Lightning.svg" loading="lazy" width="64" height="64" alt="" class="icon-info-box"><div fs-richtext-component="info-box-text" class="info-box-content"><p class="color-neutral-800">Die Steuerplanung ist am Jahresende in der Regel besser vorhersehbar, da du ein klareres Bild von deinen Gewinnen, Verlusten und deiner gesamten Steuerschuld hast. Wenn du im Dezember Verluste aufnimmst, kannst du deine Steuerstrategie noch vor Jahresende anpassen.</p></div></div></div>

Willst du mehr erfahren? Lies dies: 5 Hacks zum Jahresende, um die Krypto-Steuern zu senken

2. Nach einem starken Kursverlust

Ein starker Kursrückgang bietet die Möglichkeit, Verluste gezielt zu realisieren, bevor sich der Kurs möglicherweise wieder erholt. Diese Verluste können dann zur Kompensation von Gewinnen verwendet werden.

<div fs-richtext-component="info-box" class="info-box protip"><div class="flex-info-card"><img src="https://assets-global.website-files.com/65098a145ece52db42b9c274/650c6f4b151815fb0be48cec_Lightning.svg" loading="lazy" width="64" height="64" alt="" class="icon-info-box"><div fs-richtext-component="info-box-text" class="info-box-content"><p class="color-neutral-800">Wenn du glaubst, dass sich der Wert des Vermögenswerts wieder erholen wird, kannst du ihn nach der Verlustnutzung zurückkaufen. Achte dabei auf „Wash Sale“ Regeln!</p></div></div></div>

3. Vor regulatorischen Änderungen

Die Steuergesetze für Kryptowährungen entwickeln sich ständig weiter. Wenn das Finanzamt Änderungen in Erwägung zieht, wie z. B. die Einführung einer „Wash Sale“-Regel für Kryptowährungen oder die Änderung der Steuersätze für Kapitalgewinne, kann es ratsam sein, proaktiv zu handeln.

4. Während der Neuausrichtung deines Portfolios

Die Umschichtung deines Portfolios - sei es zur Diversifizierung oder zur Anpassung deines Risikos - ist eine weitere Möglichkeit, steuerliche Verluste zu nutzen.

Durch den Verkauf von Kryptowährungen, die sich nicht gut entwickeln, kannst du Gewinne ausgleichen und deine Investitionen mit deiner langfristigen Strategie in Einklang bringen.

5. Nach permanenten Verlusten oder gescheiterten Investitionen

Wenn es unwahrscheinlich ist, dass sich ein Vermögenswert erholt, z. B. nach einem Rug Pull, einem Zusammenbruch eines Projekts oder nach Fehlinvestitionen in Meme Coins, empfiehlt es sich, die Verluste zu realisieren.

Das Festhalten an einem fast wertlosen Vermögenswert bringt keinen finanziellen Vorteil, aber die Realisierung des Verlusts kann deine Steuersituation verbessern.

Wenn du zum Beispiel in einen gescheiterten Meme Coin oder in ein Projekt investiert hast, das sich als Betrug herausgestellt hat, kannst du durch die Nutzung des Verlusts sicherstellen, dass du einen finanziellen Vorteil aus einer schlechten Investition ziehst.

Wash Sale Regeln

Eine Wash Sale Rule ist eine Regel, die Steuertricks verhindern soll. 

Sie besagt: Wenn du eine Anlage (z. B. Aktien oder Kryptowährungen) mit Verlust verkaufst, darfst du diese oder eine ähnliche Anlage nicht sofort wieder kaufen, nur um den Verlust von der Steuer abzusetzen.

In Österreich gibt es keine gesetzliche Einschränkung, die den sofortigen Rückkauf von Kryptowährungen nach einem Verlustverkauf untersagt. 

Verluste, die durch den Verkauf realisiert werden, können deshalb steuerlich geltend gemacht werden, unabhängig davon, ob die Position später wieder aufgebaut wird.

<div fs-richtext-component="info-box" class="info-box protip"><div class="flex-info-card"><img src="https://assets-global.website-files.com/65098a145ece52db42b9c274/650c6f4b151815fb0be48cec_Lightning.svg" loading="lazy" width="64" height="64" alt="" class="icon-info-box"><div fs-richtext-component="info-box-text" class="info-box-content"><p class="color-neutral-800">Nutze die Flexibilität des des österreichischen Steuersystems. Du kannst Kryptowährungen verkaufen, Verluste steuerlich geltend machen und die gleiche Position direkt wieder kaufen, um bei einer möglichen Kurserholung weiterhin dabei zu sein.</p></div></div></div>

Andere Dinge, die du beachten solltest

Tracke alles

Um Kryptowährungen steuerlich geltend machen zu können, ist es wichtig, dass du die Daten, Kauf- und Verkaufspreise sowie die Transaktionsgebühren für jeden Handel genau festhältst. 

Das Finanzamt kann einen Überblick über deine Transaktionen verlangen, bevor sie deine Steuererklärungen akzeptiert!

<div fs-richtext-component="info-box" class="info-box protip"><div class="flex-info-card"><img src="https://assets-global.website-files.com/65098a145ece52db42b9c274/650c6f4b151815fb0be48cec_Lightning.svg" loading="lazy" width="64" height="64" alt="" class="icon-info-box"><div fs-richtext-component="info-box-text" class="info-box-content"><p class="color-neutral-800">Der Krypto-Steuerrechner von Blockpit stellt alle deine relevanten Transaktionen in einem leicht verständlichen Format zusammen, das du bei deiner Steuererklärung anhängen kannst. </p></div></div></div>

Transaktionsgebühren sind wichtig

Der Handel mit Kryptowährungen ist oft mit Gebühren verbunden, die sich erheblich auf deine Gewinn- oder Verlustberechnungen auswirken können. 

Achte darauf, dass du diese Gebühren bei der Ermittlung des tatsächlichen Verlusts oder Gewinns aus einem Handel berücksichtigst.

<div fs-richtext-component="info-box" class="info-box protip"><div class="flex-info-card"><img src="https://assets-global.website-files.com/65098a145ece52db42b9c274/650c6f4b151815fb0be48cec_Lightning.svg" loading="lazy" width="64" height="64" alt="" class="icon-info-box"><div fs-richtext-component="info-box-text" class="info-box-content"><p class="color-neutral-800">Blockpit erkennt und kategorisiert die Gebühren automatisch, um deine tatsächlichen Gewinne und Verluste genau widerzuspiegeln.</p></div></div></div>

Nicht steuerpflichtige Ereignisse und Ausnahmen

Einige Transaktionen, wie z. B. bestimmte Arten von Wallet-Transfers sind in Österreic nicht steuerpflichtig. Wenn du weißt, was als steuerpflichtiges Ereignis gilt, kannst du unnötige Steuerplanung vermeiden. 

Lies unseren großen Ratgeber zu Krypto Steuern in Österreich, um zu lernen, welche Transaktionen steuerpflichtig sind und welche nicht!

<div fs-richtext-component="info-box" class="info-box protip"><div class="flex-info-card"><img src="https://assets-global.website-files.com/65098a145ece52db42b9c274/650c6f4b151815fb0be48cec_Lightning.svg" loading="lazy" width="64" height="64" alt="" class="icon-info-box"><div fs-richtext-component="info-box-text" class="info-box-content"><p class="color-neutral-800">Blockpit unterstützt die spezifischen Krypto-Steuerregeln aus Österreich, um einen vollständig konformen Krypto-Steuerbericht für dich zu erstellen.</p></div></div></div>

Wie du Krypto-Verluste in deiner Steuererklärung angibst

Vor der Steuererklärung musst du alle relevanten Krypto-Transaktionen genau dokumentieren. Dazu gehören:

  • Kauf- und Verkaufsdaten
  • Preise (in Euro) zum Kauf- und Verkaufszeitpunkt
  • Gezahlte Gebühren (z. B. Börsengebühren)
  • Haltefristen (um die einjährige Spekulationsfrist zu prüfen)

Im Formular E1 trägst du dann deine Einkünfte aus Kapitalvermögen ein. Verluste aus Kryptowährungen werden hier ebenfalls berücksichtigt.

Es bietet sich an, bei komplexeren Vorgängen gleich die Blockpit Übersicht mit allen relevanten Krypto-Transaktionen beizufügen, um die Angaben nachvollziehbar zu machen.

Mehr zu den Steuerformularen für Kryptowährungen findest du auch hier: Krypto richtig in die Steuererklärung eintragen.

Nach dem Eintragen der Verluste kannst du die Steuererklärung wie gewohnt beim Finanzamt einreichen.

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Hilfreiche Links

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Quellen & Referenzen
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Haftungsausschluss: Die in diesem Beitrag bereitgestellten Informationen dienen nur allgemeinen Informationszwecken. Die Informationen wurden nach bestem Wissen erstellt und erheben keinen Anspruch auf Richtigkeit oder Genauigkeit. Für detaillierte Informationen zu den Krypto-Regulierungen empfehlen wir, sich an einen zertifizierten Rechtsberater im jeweiligen Land zu wenden.

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