Kryptowährungen richtig in die Steuererklärung eintragen [2024]

Wir zeigen dir, wie du Bitcoin, NFTs und andere Kryptowährungen richtig in die österreichische Steuererklärung einträgst. Anleitung mit Bildern – Formular & Online!

Blockpit wendet strenge redaktionelle Grundsätze an, um genaue, klare und umsetzbare Informationen bereitzustellen. Erfahre mehr über unsere Redaktionelle Richtlinien.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Seit dem 1. März 2022 regelt ein neues Gesetz in Österreich die Besteuerung von Kryptowährungen, und Gewinne daraus müssen in der Einkommensteuererklärung berücksichtigt werden​​.
  • In Österreich besteht eine Dokumentationspflicht für alle Handlungen mit Kryptowährungen, und das Fehlen einer Dokumentation kann zu rechtlichen Konsequenzen führen​​.
  • Kryptowährungen sollten in der Einkommensteuererklärung, insbesondere im Formular E1 und der Beilage E1kV für Einkünfte aus Kapitalvermögen, eingetragen werden​​.
  • Blockpit bietet einen automatisierten Steuerreport an, der das Ausfüllen der Steuererklärung für Kryptowährungen vereinfacht​​.
Geschrieben von
Florian Wimmer
Aktualisiert am:
March 7, 2024
Kapitel 1

Neue Gesetzgebung

Neue Gesetzgebung und deren Auswirkungen auf die Besteuerung von Kryptowährungen in Österreich​​.

In Österreich trat am 1. März 2022 ein neues Gesetz in Kraft, das Krypto-Steuern in Österreich weitestgehend reguliert. Erstmals vollständig veröffentlicht wurde sie als Teil der Ökosozialen Steuerreform am 14. Februar 2022 im Bundesgesetzblatt für die Republik Österreich.

Für Anleger:innen hat die Steuerreform Auswirkungen darauf, wie Kryptowährungen versteuert werden müssen. Wenn du als Privatperson durch den Verkauf von Kryptowährungen Gewinne erzielst, müssen diese Gewinne bei der Berechnung der Einkommensteuer berücksichtigt und offengelegt werden.

Wie du diese Gewinne und Verluste richtig in die Steuererklärung einträgst, erfährst du in diesem Artikel.

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Warum ein Erklärungswechsel notwendig sein kann

Die meisten Arbeitnehmer in Österreich führen ihre jährliche Steuerveranlagung durch die Arbeitnehmerveranlagung (ANV) durch, die über das Formular L1 abgewickelt wird.

Es gibt jedoch Situationen, in denen ein Erklärungswechsel notwendig ist und eine Einkommensteuererklärung (E1) eingereicht werden muss. Ein solcher Wechsel ist insbesondere erforderlich, wenn du Einkünfte aus Kapitalvermögen beziehst, die dem besonderen Steuersatz von 27,5%, aber nicht der Kapitalertragsteuer (KESt) unterliegen.

Dies trifft häufig auf ausländische Kapitaleinkünfte, einschließlich Einkünfte aus Kryptowährungen, zu.

In unserem Artikel "Erklärungswechsel: Anleitung für Arbeitnehmer in Österreich" erklären wir dir Schritt für Schritt, wie du den Erklärungswechsel durchführst.

In diesem Kapitel
Kapitel 2

Dokumentationspflicht

Dokumentationspflicht und mögliche Folgen bei Nichtbeachtung​​​​.

Dokumentationspflicht beim Handel mit Kryptowährungen in Österreich

Beachte, dass jede steuerpflichtige Person in Österreich einer Dokumentationspflicht ihrer Handlungsaktivitäten mit Kryptowährungen unterliegt. Bei Aktien oder Fonds werden diese von einer Bank registriert. Das ist bei Kryptowährungen derzeit noch nicht der Fall.

Rechtliche Konsequenzen können folgen, wenn du der Aufforderung nach einer Erklärung und Offenlegung deiner Transaktionen nicht nachkommen kannst.
Somit sollten sämtliche An- und Verkäufe von Kryptowährungen oder NFTs, die Preise sowie deren Transfers zwischen Krypto-Börsen und Krypto-Wallets, lückenlos dokumentiert und verfügbar sein.

Dabei hilft eine Krypto-Steuersoftware wie Blockpit, die Transaktionen automatisch importiert und dokumentiert.

Welche Folgen hat es, wenn du keine Dokumentation vorweisen kannst?

Das solltest du vermeiden, denn dann kann die Finanzbehörde eine Einschätzung deiner Gewinne vornehmen, die wahrscheinlich eher zu deinem Nachteil ist.

In diesem Kapitel
Kapitel 3

Praktische Anleitung

Praktische Anleitung zum korrekten Eintragen von Kryptowährungen in die Steuererklärung​​.

Steuererklärung: Einkommensteuererklärung (Formular E1) ausfüllen

In Folge zeigen wir dir, wie du die für Kryptowährungen relevanten Teile in der Einkommensteuererklärung (Formular E1 und Formular E1kV) richtig ausfüllst. Der Blockpit Steuerreport befüllt diese Felder automatisch in dieser Form.

Auf Seite 2 von Formular E1 findest du die sonstigen Einkünfte:

Kennzahl 801: Gewinne oder Verluste, die unter § 31 EStG fallen, müssen hier eingetragen werden. Das können zum Beispiel NFTs sein, die unterjährig verkauft werden.

Auf Seite 1 der Beilage zur Einkommensteuererklärung E1 für Einkünfte aus Kapitalvermögen geht es weiter:

Kennzahl 857: Hier werden Einkünfte aus nicht verbrieften Derivaten erfasst. Das können zum Beispiel Gewinne aus Futures-Trading sein.

Kennzahl 862: Einkünfte durch SecurityToken, also der digitalisierten Abbildung eines Vermögenswertes, werden hier angegeben.

Auf Seite 2 finden sich die Einkünfte aus Kryptowährungen (§ 27 Abs. 4a):

Kennzahl 171: Einkünfte, die durch die Überlassung von Kryptowährungen entstehen, kannst du hier eintragen. Dazu zählt zum Beispiel Lending.

Kennzahl 173: Wertsteigerungen, also Gewinne, die sich durch die Veräußerung von Kryptowährungen ergeben, müssen hier eingetragen werden.

Kennzahl 175: Verluste, die durch die Veräußerung von Kryptowährungen entstehen, kommen hier hin.

In diesem Kapitel
Kapitel 4

Dein Krypto-Steuerbericht mit Blockpit

Automatisiere deine Steuererklärung mit dem Krypto-Steuerrechner.‍

Dein rechtskonformer Krypto-Steuerreport mit Blockpit

Unser Krypto Steuerrechner liefert dir nicht nur einen vollumfänglichen Steuerreport für alle deine Krypto Transaktionen, sondern auch spezifische Übersichten, aus denen du deine Staking-Transaktionen auslesen kannst. Diese kannst du einfach als Anlage in deine Steuererklärung einfügen.

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Die Nutzung von Blockpit ist dabei super einfach:

1. Importiere deine Transaktionen

Blockpit bietet direkte Integrationen für Krypto-Börsen, Wallets und DeFi-Protokolle. Importiere deine Transaktionen automatisch über die API-Integration, die Wallet-Adressensynchronisation oder indem du manuell eine Excel-Datei hochlädst. 

Entdecke unsere Krypto-Integrationen

2. Validieren & Optimieren

Blockpit bietet intelligente Einblicke und Vorschläge, um deinen Steuerbericht zu optimieren, Probleme zu beheben, fehlende Werte zu ergänzen und deine Transaktionen zu validieren.

3. Erstelle deinen Steuerbericht

Erstelle deinen rechtskonformen Steuerbericht mit nur einem Klick. Unsere Steuer-Engine berechnet deinen Steuerbericht auf der Grundlage der Steuerregeln in Österreich.

In diesem Kapitel

FAQ

Wo trägt man Krypto Gewinne in die Steuererklärung ein?

Beim Finanzministerium gibt es eine Übersicht relevanter Steuerformulare. Wichtig ist für dich vor allem das Formular E1 Einkommenssteuererklärung und E1kv Beilage zur Einkommenssteuererklärung für Einkünfte aus Kapitalvermögen. 

Du kannst deine Steuererklärung sowohl digital über FinanzOnline als auch in Papierform auf dem Postweg einreichen. 

Wo trägt man Krypto Verluste in die Steuererklärung ein?

Beim Finanzministerium gibt es eine Übersicht relevanter Steuerformulare. Wichtig ist für dich vor allem das Formular E1 Einkommenssteuererklärung und E1kv Beilage zur Einkommenssteuererklärung für Einkünfte aus Kapitalvermögen. 

Du kannst deine Steuererklärung sowohl digital über FinanzOnline als auch in Papierform auf dem Postweg einreichen. 

Steuerpflicht: Wann muss ich Kryptowährungen versteuern?

Ob Kryptowährungen in Österreich versteuert werden müssen, hängt von mehreren Faktoren ab. Seitdem die neue Steuerreform am 1. März 2022 in Kraft trat, wird zwischen Alt- und Neubestand unterschieden. 

So wurden Kryptos vor dem 1. März 2022 versteuert (alte Regelung)

Solange deine Gewinne unter der Freigrenze von € 440 bleiben, musst du sie nicht versteuern. Außerdem sind alle deine Krypto-Gewinne auf Assets sowie Rewards aus Staking, Lending und Bounties steuerfrei, die du vor dem 28. Februar 2021 gekauft oder erhalten hast und zumindest ein Jahr nicht veräußert hast.

Wenn du allerdings innerhalb eines Jahres (365 Tage) Krypto gekauft und wieder verkauft hast, zählen die Veräußerung zu den privaten Spekulationsgeschäften. Sie müssen dann zum progressiven Einkommensteuersatz versteuert werden. Konkret betrifft das den Tausch von Krypto zu Krypto sowie den Tausch von Krypto zu Fiatwährungen. 

Progressiv bedeutet, dass die Höhe der Versteuerung von Kryptowährungen von deinem persönlichen Einkommen abhängig ist. 

So werden Kryptos ab dem 1. März 2022 versteuert (neue Regelung)

Die neue Krypto-Steuerreform ist seit dem 1. März 2022 gültig und bringt eine Reihe von Veränderungen, die wir uns hier im Detail ansehen.

Vorteile der neuen Krypto-Steuerreform

  • Der Tausch von Krypto zu Krypto (z.B. Bitcoin → Ethereum) ist steuerfrei.
  • Es gibt nur noch einen festen Steuersatz von 27,5 %, den du dir merken musst.
  • Du kannst eine gemeinsame Verlustverrechnung mit anderen Kapitalmarktgeschäften wie Anleihen, Derivaten, etc. durchführen.

Nachteile der neuen Krypto-Steuerreform

  • Es gibt keine Steuerfreiheit mehr, wenn du Kryptowährungen länger als ein Jahr hältst.
  • Auch Kryptowährungen, die nach dem 28. Februar 2021 gekauft wurden, fallen aus der steuerfreien einjährigen Haltefrist. (Zurücklehnen können sich also nur all jene, die vor dem 28. Februar 2021 Kryptowährungen gekauft und zumindest 365 Tage gehalten haben.)
  • Die jährliche Freigrenze von € 440 ist Geschichte.

Für mehr Details, wirf einen Blick in unseren Krypto Steuerguide für Österreich.

Steuerfreiheit: Wann muss ich Kryptowährungen nicht versteuern?

Seitdem die neue Steuerreform am 1. März 2022 in Kraft trat, wird zwischen Alt- und Neubestand unterschieden. Solltest du noch Kryptowährungen aus Altbestand besitzen, kannst du diese mittlerweile steuerfrei veräußern, weil die Haltedauer von einem Jahr überschritten ist.

NFTs werden immer noch nach der alten Regelung behandelt, womit für diese die Steuerfreiheit nach einem Jahr gilt. Besitzt du ein NFT seit mindestens einem Jahr, musst du bei einer Veräußerung eventuelle Gewinne nicht versteuern.

In der neuen Regelung löst ein Tausch zwischen zwei Kryptowährungen kein steuerbares Ereignis mehr aus. Du kannst also sorgenfrei zwischen Kryptowährungen, wozu auch Stablecoins zählen, hin und her tauschen. Die ursprünglichen Anschaffungskosten werden jedoch mitgetragen. Solltest du später gegen eine Fiatwährung “auscashen”, werden sehr wohl Steuern auf eventuelle Gewinne fällig.

Wann ist Krypto Handel gewerblich?

Dies ist nicht einfach zu beantworten und immer vom Einzelfall abhängig.

Es stellt sich die Frage, ob im Gesamtbild eine gewerbliche Tätigkeit entfaltet wird. Investitionen für Dritte, eine hohe Anzahl an Transaktionen als auch hochpreisige Transaktionen sind Indizien, aber müssen nicht zwangsläufig zu einer gewerblichen Verortung führen.

Durchschnittliche Miner:innen, die kostendeckend operieren, weisen jedoch wahrscheinlich eine Operationsdichte auf, die einen Gewerbebetrieb nahelegen.

Sources & References
Update Log
Haftungsausschluss: Die in diesem Beitrag bereitgestellten Informationen dienen nur allgemeinen Informationszwecken. Die Informationen wurden nach bestem Wissen erstellt und erheben keinen Anspruch auf Richtigkeit oder Genauigkeit. Für detaillierte Informationen zu den Krypto-Regulierungen empfehlen wir, sich an einen zertifizierten Rechtsberater im jeweiligen Land zu wenden.