In diesem Artikel gehen wir ins Detail: Welche Steuern können anfallen, was ist der Unterschied zwischen Airdrop und Bounty und wie trägst du das Ganze in deine Krypto Steuererklärung ein?
Was sind Airdrops und wie erhält man sie?
In der Kryptowelt bezieht sich der Begriff Airdrop auf die kostenlose Verteilung von Kryptowährungen oder Tokens an eine Gruppe von Personen. Dies geschieht normalerweise, um das Interesse an neuen Projekten oder Token zu wecken und eine Community aufzubauen.
Es gibt verschiedene Arten von Airdrops, und jeder hat seine eigenen Anforderungen und Bedingungen. Um Airdrops zu erhalten, musst du in manchen Fällen einen bestimmten Betrag an Kryptowährungen besitzen oder an einem bestimmten Datum eine bestimmte Handlung ausführen.
Informationen dazu finden sich meist auf der offiziellen Website des jeweiligen Projekts. Voraussetzung dafür ist der Besitz einer Krypto-Wallet oder einer spezifischen Wallet-Adresse.
Mehr zum Thema: Die besten Krypto Wallets
Das dezentrale Krypto-Handelsprotokoll Uniswap gab im September 2020 beispielsweise 400 UNI-Token an jede Person aus, die zuvor mindestens einmal auf der Plattform gehandelt hatte.
Benutzer:innen der Plattform Compound erhielten im Juni 2020 COMP-Token im Wert von insgesamt etwa 25 Millionen US-Dollar.
Unterschied Airdrops & Bounties
Airdrops und Bounties bezeichnen jeweils Marketingstrategien im Kryptobereich, doch es gibt einige wichtige Unterschiede zwischen ihnen:
Bei Airdrops werden Kryptowährungen oder Tokens kostenlos an eine Gruppe von Personen verteilt, während Bounties Belohnungen für bestimmte Aufgaben oder Tätigkeiten sind.
Airdrops haben in der Regel das Ziel, das Interesse an neuen Projekten oder Token zu wecken und eine Community aufzubauen. Bounties sollen hingegen spezifische Aufgaben oder Ziele erfüllen, wie zum Beispiel die Benutzerfreundlichkeit oder die Bekanntheit eines Projekts zu verbessern.
Die Voraussetzungen für Airdrops sind geringer. Oft reicht schon das Halten einer bestimmten Kryptowährung. Für Bounties müssen hingegen Aufgaben erfüllt werden. Das können Aktivitäten auf Social Media oder das Verfassen eines Artikels sein.
Daraus resultiert auch, dass Airdrops normalerweise weniger wertvoll sind als Bounties.
Steuerregeln für Airdrops
Grundsätzlich musst du Airdrop Steuern zahlen, wenn ein Besteuerungsanspruch besteht. Dieser besteht dann, wenn du deinen gewöhnlichen Aufenthaltsort in Deutschland hast. Dann wird Krypto-Einkommen, zu dem auch Airdrops zählen, zu deinem individuellen Einkommensteuersatz besteuert. Dieser beträgt zwischen 0% und 45% und ist abhängig von deinem gesamten zu versteuernden Einkommen.
Mehr dazu findest du in unserer umfangreichen Anleitung zu Krypto Steuern in Deutschland.
Zur Freude aller Airdrop Jäger:innen gibt es eine große Ausnahme: Airdrop Steuern können nach einem Jahr entfallen. Wie? Das sehen wir uns gleich an. Alles der Reihe nach.
Mit dem BMF Schreiben vom Mai 2022 gibt es Klarheit und einige wichtige Änderungen.
- Das BMF unterscheidet zwischen klassischen Airdrops (Zufall) und Bounties.
Über klassische Airdrops bestimmt der Zufall. Wenn der Zufall über die Höhe des Airdrops entscheidet, dann überlagert das Zufallselement den Zusammenhang von Leistung und Gegenleistung. In diesem Fall handelt es sich um einen klassischen Airdrop, für den die Steuerbegünstigung zählt: Er ist bei Zufluss nicht steuerbar.
Beispiel für einen klassischen Airdrop:
Du hast dich bei einem Airdrop angemeldet und kannst einen NFT Airdrop in Höhe von 10 bis 250€ gewinnen. In diesem Fall wird die Höhe des Wertes deines Airdrops vom Zufall bestimmt und dein Airdrop ist bei Zufluss nicht steuerbar.
- Erträge aus Airdrops werden als Anschaffungsvorgänge definiert.
Im BMF Schreiben vom Mai 2022 wird geklärt, dass Airdrops einen Anschaffungsvorgang beinhalten. Das ist relevant, da dadurch die Haltefrist von einem Jahr Anwendung findet. Beim Verkauf innerhalb eines Jahres musst du den Wertzuwachs (die Differenz zwischen Anschaffungskosten und Verkaufspreis) versteuern. Wenn du länger als 365 Tage mit dem Verkauf wartest, ist der Wertzuwachs für dich steuerfrei.
Steuerliche Auswirkungen von Airdrops: Übliche Szenarien
Airdrops, bei denen der Zufall eine Rolle spielt, müssen beim Zufluss selbst nicht besteuert werden. Sie sind nicht steuerwirksam.
Die Coins oder Token, die du im Rahmen eines Airdrops erhältst, haben Anschaffungskosten von null. Wenn du sie innerhalb eines Jahres (365 Tage) veräußerst, werden sie in voller Höhe versteuert. Wenn du länger als ein Jahr wartest, ist die Veräußerung für dich steuerfrei.
Mehr zum Thema: Haltefristen bei Kryptowährungen
Die Anschaffungskosten von null gelten auch dann, wenn der Airdrop bei Zufluss bereits einen konkreten Wert hat.
Airdrops in der Steuererklärung
Die Steuererklärung kann in Deutschland manuell oder mittels Elster elektronisch an das Finanzamt übermittelt werden. Relevant für Airdrops ist die Anlage SO (Sonstige Einkünfte).
Wenn du deinen individuellen Steuerreport mit dem Blockpit Krypto Steuerrechner erstellst, erhältst du bereits vorausgefüllte Steuerformulare, mit denen du dir viel Zeit und Stress ersparst.
Auf Seite 2 der Anlage SO findest du die anderen Wirtschaftsgüter:
Solltest du Airdrops innerhalb der einjährigen Haltefrist verkaufen, müssen die Gewinne hier angegeben werden.
Egal ob NFT Airdrop, Reward von deiner Krypto-Börse oder klassischer Krypto Airdrop.
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